(wue) Bis Donnerstag dauerte es, bevor mit den HSV Stealers auch der achte und letzte Playoffteilnehmer feststand. Schon am Samstag beginnt das Viertelfinale. Dabei treffen die jeweils besten vier Clubs des Nordens über Kreuz auf die des Südens. Gespielt wird im Best-of-Five-Format, d.h. drei Siege reichen zum Weiterkommen. Los geht es bei dem schlechter platzierten Team.
Zwei der Duelle gab es schon im letzten Jahr. Es trifft Südmeister Buchbinder Legionäre erneut auf die HSV Stealers und die Mannheim Tornados müssen sich wieder mit den Paderborn Untouchables auseinandersetzen. Eine Premiere gibt es in Haar, wo die Disciples ihr Playoffdebüt gegen Nordmeister Solingen Alligators geben werden. Zudem treffen die Bonn Capitals auf den amtierenden deutschen Meister Heidenheim Heideköpfe.
Für Spannung ist in den Ballparks der 1. Baseball-Bundesliga also gesorgt. Spielbeginn ist am Samstagnachmittag jeweils um 13 Uhr. Die Spiele drei bis fünf werden in der darauffolgenden Woche ausgetragen.
Haar Disciples
Solingen Alligators
Samstag, 13 Uhr
(wue) Für die Disciples ist es die erste Playoffteilnahme in der 1. Baseball-Bundesliga überhaupt. Und dies ausgerechnet zum 20. Vereinsjubiläum und vier Jahre nach dem Aufstieg 2006. 15 Siege bei 13 Niederlagen standen nach der regulären Saison zu Buche. 193 Runs erzielten sie selbst, 177 mussten sie hinnehmen. Zach Kim, Ty Eriksen, Mitch Stephan und David Selsemeyer sollen es in der Offensive richten. Auf Mound kommt auf das Trio Ted Gieschen, Gregor Klinc und Calvin Brutus eine Menge Arbeit zu.
Bei den Alligators sind die Vorzeichen etwas anders. Als Nordmeister gilt die pure Playoffteilnahme noch nicht als Erfolg. Und auch wenn ein Süd-Nord-Gefälle in der Baseball-Bundesliga sicherlich nicht von der Hand zu weisen ist, so will das Team aus Solingen dennoch um den Titel mitkämpfen. Die Vorbereitung verlief mit den beiden notwendigen Nachholspielen gegen die Pulheim Gophers nicht reibungslos, auch wenn man dadurch noch einmal wichtige Spielpraxis sammeln konnte. Bei den Alligators sorgen zumeist Evan Porter, Dominik Wulf, Paul Rutgers und Dustin Hughes für die offensiven Highlights. Die Starting-Pitcher-Rollen sind mit Andre Hughes und Josh Rickards klar verteilt.
TIPP: Die Alligators spielen ihre ganze Playofferfahrung aus und siegen zweimal
Mannheim Tornados
Paderborn Untouchables
Samstag, 13 Uhr
(wue) Und jährlich grüßt das Murmeltier. Wie schon 2008 und 2009 bekommen es die Tornados im Viertelfinale mit den Untouchables zu tun. Beide Male setzten sie sich durch und beide Male erreichten sie danach auch das Finale. Darauf hofft das Team von Georg Bull natürlich auch in diesem Jahr. Die Formkurve bei Dennis Kelly, Sascha Lutz, Marvin Appiah und Co. zeigte in den letzten Wochen nach oben und die Inkonstanz vom Saisonbeginn scheint vergessen. Als Starting Pitcher präsentierten sich zuletzt Rene Franke und Philipp Höhlein in ausgezeichneter Verfassung.
Nachdem Paderborn in der Saison 2005 noch einmal die deutsche Meisterschaft nach einer spannenden Finalserie gegen die Solingen Alligators gewinnen konnten, war für die U’s in den Jahren darauf im Viertelfinale Endstation. Zweimal waren die Heidenheim Heideköpfe eine Nummer zu groß, zweimal ebenjene Tornados. Ganz rund lief es für Paderborn in diesem Jahr nicht. Zu oft stellten ihnen die vermeintlichen „Kleinen“ ein Bein. Auf Mitch Franke, Daniel Meier, Nik Kosach und Björn Schonlau hoffen sie in der Offensive, auf Meier und Eugen Heilmann als Starting Pitcher.
TIPP: Auch dieses Jahr gibt es eine spannende Serie – Split
Bonn Capitals
Heidenheim Heideköpfe
Samstag, 13 Uhr
(gka) Capitals-Cheftrainer Mikro Heid hat sein Team nach der unfreiwilligen Playoff-Abstinenz 2009 in dieser Spielzeit wieder in die angestammte obere Hälfte der Nordliga gehievt. Zwar konnten die Bonner kein einziges Spiel gegen beiden Liga-Schwergewichte aus Solingen und Paderborn für sich entscheiden, dank eines frischen 9-0-Starts gegen die im Frühling noch überforderte Tabellenkellerfraktion des Baseball –Westens und -Nordens waren aber schnell genug Siege auf der Habenseite verbucht, um den dritten Rang frühzeitig zu zementieren. Dass die Caps zuletzt mit Siegteilungen gegen eher schwächere Teams der Liga quasi in die Playoffs gehumpelt sind, mag die Bonner Verantwortlichen dennoch nicht schrecken. Es wird wieder einmal von Tim Henkenjohann und Bryce Schoening abhängen, wenn gegen den amtierenden Champion aus Heidenheim mehr als nur eine Drei-Spiele-Serie zustande kommen soll. Einen „Honk in Hochform“ und glühende Bats der US-Boys wird es auch mindestens brauchen, um die Matches gegen die Nummer zwei des Südens offenhalten zu können. Muss einer der beiden Starter vorzeitig von Hügel, heißt es bye-bye Bonn. Relief Pitching war und ist nämlich ein Fremdwort in der Rheinaue anno 2010.
Während man in Bonn vor dem Saisonhöhepunkt offiziell zu Kuchen- und Salatspenden aufruft, bereitet sich der deutsche Meister aus Heidenheim derweil auf das Unternehmen Titelverteidigung vor. Nominell und personell gehen die Heideköpfe als hoher Favorit in die beiden Partien des kommenden Samstags. Die EM-Pause hat den Schwaben kaum geschadet, zuletzt wurden die Tornados zweimal besiegt und damit unter Playoff-Bedingungen geprobt. Markus Winkler, Martin Almstetter, Peter Dankerl und US-As Dusty Bergman für die schweren Fälle in Spiel zwei – eine stattliche Pitcherriege macht sich auf den Weg ins Rheinland. Heideköpfe-Übungsleiter Mike Hartley wird gedanklich wohl schon beim zu erwartenden Halbfinale gegen Solingen sein. Ist das die Chance für die Capitals vielleicht doch ein viertes Spiel in dieser Serie zu erzwingen?
TIPP: Nope, eins knapp, eins deutlich an den Champ
HSV Stealers
Buchbinder Legionäre Regensburg
Samstag, 13 Uhr
(wue) Nachdem die Stealers im letzten Jahr zum ersten Mal seit 2001 wieder die Playoffs erreichten, mussten sie diese Saison lange zittern. Mit drei Siegen in den letzten vier Spielen, inklusive einem in Bonn, machten sie den vierten Platz klar. Danach mussten sie noch bis zum Donnerstag warten, bevor die Pulheim Gophers in ihren beiden Nachholpartien gegen die Solingen Alligators Niederlagen kassierten. Wie schon 2009 geht es nun gegen Regensburg, die sie vor zwölf Monaten durchaus teilweise ins Schwitzen brachten. Offensiv lief – mit Ausnahme von Patrick Maat und Philipp von Soosten – nicht viel zusammen. In der Defensive hingegen aber schon, so dass man eher nicht auf einen Schlagabtausch an der Platte hofft. Beim Pitching gibt es noch ein paar Fragezeichen. Während Daniel Harms sicherlich in Spiel eins den Mound als Starter besteigen wird, stehen im zweiten die ausländischen Pitcher Joki Claesson, Corey Parsons und Justin Prinstein nicht zur Verfügung.
Die Buchbinder Legionäre hatten sich als erstes aller acht Teams für die Playoffs qualifiziert und den Süden mit einer Bilanz von 24 Siegen bei nur vier Niederlagen souverän für sich entscheiden können. Doch sie mussten auch am längsten auf ihren Gegner warten. Erst zwei Tage vor dem ersten Viertelfinalspiel erfuhren sie, wo sie am Samstag hinfahren müssen. Ob dies ein Nachteil ist, wird sich zeigen. Dennoch sind Matt Vance, Petr Cech, Ludwig Glaser, Chris Howard und Co. natürlich haushoher Favorit auf das Weiterkommen. Als Starting Pitcher ist Boris Bokaj in Spiel eins gesetzt. Für die zweite Partie empfahl sich der eigentliche Reliever Eric Faint, der in seinem ersten Start in der Bundesliga gleich einmal einen No-Hitter warf. Neben ihm stehen auch noch Philipp Hoffschild und Rene Herlitzius Gewehr bei Fuß.
TIPP: Regensburg nimmt zwei Siege von der Waterkant mit in die Oberpfalz