(tkd) Am Wochenende gehen die Viertelfinalspiele um die deutsche Meisterschaft in den entscheidende Runde. In allen vier Best-of-Five-Serien steht es momentan schon 2-0 für eines der Teams. Dreimal haben die Heimteams die Chance schon im dritten Spiel für die Entscheidung zu sorgen. Nur die Paderborn Untouchables liegen als Heimmannschaft mit 0-2 zurück.
Den Anfang machen die Buchbinder Legionäre Regensburg bereits am Freitag um 19 Uhr. Die HSV Stealers stehen wie schon 2009 kurz vor dem Saisonende im Viertelfinale gegen Regensburg. Weiter geht es mit den restlichen Partien am Samstag. Die Heidenheim Heideköpfe wollen am Samstag schon für die Entscheidung gegen die Bonn Capitals sorgen.
Die Solingen Alligators erwarten die Haar Disciples am Weyersberg. Der Nordmeister lieferte sich zwei knappe Spiele gegen den Play-off-Debütanten, sorgte dann aber doch routiniert für die 2-0-Führung in der Serie. In Paderborn wollen die Mannheim Tornados, wie schon im letzten Jahr mit einer siegreichen Serie gegen die Untouchables ins Halbfinale einziehen.
Ein nötiges viertes Spiel im Duell zwischen Regensburg und Hamburg würde am Samstag um 14 Uhr stattfinden, bei den anderen Duellen würde es im Anschluss an Spiel drei stattfinden. Sollte sogar ein fünftes Spiel nötig werden, dann würde dieses am Sonntag um 13 Uhr stattfinden.
Paderborn Untouchables
Mannheim Tornados
Spiel 3: Samstag, 13 Uhr
Series 0-2
Bei den Untouchables dürften sich die meisten an das letzte Jahr erinnert fühlen. Auch da kehrte man mit einer knappen und einer deutlichen Niederlage aus Mannheim zurück in den Ahornpark. Damals gewann das Team von Stephan Fechtig das dritte Spiel, musste sich aber dann den Tornados im vierten Spiel geschlagen geben.
Auch 2009 kamen die Mannheim Tornados ohne ausländischen Werfer im zweiten Spiel aus. Der mittlerweile nach Heideheim gewechselte Martin Dewald sorgte mit zwei Complete Games für zwei wichtige Siege gegen Paderborn. In dieser Saison übernimmt Philipp Höhlein, den Part im zweiten Spiel. Läuft es optimal für Mannheim muss dieser aber gar nicht zum Einsatz kommen. Im ersten Spiel wird George Bull wieder auf René Franke auf dem Mound vertrauen, der dann die nötige Unterstützung von der Offensive um Sascha Lutz, Dennis Kelly und dem im Hinspiel blendend aufgelegten Lukas Egetmayer.
Die Untouchables müssen sich enorm steigern im Vergleich zum zweiten Spiel der Serie, wenn man gegen Mannheim noch eine Chance haben will. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannheimer noch einmal so auftrumpfen, sehe ich eher als gering. Trotzdem wird es schwer genug Spiel 3 der Serie am Samstag zu gewinnen,“ so lautet die Einschätzung von Trainer Stephan Fechtig. Im dritten Spiel wird Fechtig alles aufbieten, was der Bullpen hergibt. Eugen Heilmann ist als Starting Pitcher gesetzt und Daniel Hinz und Björn Schonlau stehen als Reliever bereit. Für das eventuell nötige vierte Spiel ist immer noch Daniel Meier vorgesehen. Damit Meier zum Einsatz kommt, dürfen die Untouchables nicht mehr so viele Fehler machen, wie letzte Woche. Insgesamt fünf Errors sammelten die Paderborner in beiden Partien.
TIPP: Ein Spiel holen sich die U’s mindestens – aber Mannheim setzt sich durch, ob in vier oder fünf Spielen
Buchbinder Legionäre
HSV Stealers
Spiel 3: Freitag, 19 Uhr
Series 2-0
Bis ins dritte Inning der zweiten Partie zeigten die HSV Stealers gegen die Legionäre aus Regensburg eine starke Leistung. Doch nach dem die Gäste das Spiel gedreht hatten, brachen bei den Stealers alle Dämme. 23 Runs gab man ab und im eine verunsicherte Gastgebermannschaft sammelte insgesamt zehn Errors in beiden Spielen. Auch für die Stealers sieht es nach einer Wiederholung der Ereignisse aus dem letzten Jahr aus.
Das Team von Jens Hawlitzky hatte im zweiten Spiel vor allem unter dem Mangel an Pitcher-Alternativen zu leiden. Schon im ersten Spiel wurde Stefan Kruse aktiviert, der sich während der Saison nur wenig, dann aber souverän, auf dem Mound zeigen konnte. Am Ende waren es die vielen Fehler, die den Hamburgern die letzten Außenseiterchancen nahmen. Von den 29 Runs in beiden Spielen gingen 13 auf die Kappe der Feldspielfehler. Hawlitzky wird am Freitagabend alles aufbieten und sich erst am Samstag Sorgen um die eventuell anstehenden Spiele machen. Daniel Harms sollte wieder als Starting Pitcher anfangen.
Die Legionäre haben auf der Position des Pitchers dann schon eher die Qual der Wahl. Boris Bokaj sollte aber gesetzt sein und Philipp Hoffschild wäre die erste Alternative als Reliever. Trainer Martin Helmig wird zur Kenntnis genommen haben, dass sein Team sich auch durch den knappen Spielverlauf gegen den vermeintlichen Underdog nicht aus der Ruhe bringen ließ. Im zweiten Spiel explodierte dann auch die Offensive der Regensburger. Fünf Spieler sammelten im Doubleheader vier oder mehr Hits gegen den HSV.
TIPP: Ein freies Wochenende für die Legionäre und Stealers – Regensburg gewinnt Spiel drei
Solingen Alligators
Haar Disciples
Samstag, 13 Uhr
Series 2-0
Für die Solingen Alligators und Haar Disciples werden keine Erinnerungen an die letzte Saison wach, denn die Disciples spielen erstmals in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Dabei bereiten sie den Alligators mehr Probleme, als es 2009 die Mainz Athletics taten, die dreimal deutlich geschlagen wurden. Auch wenn es knapper war, sind die Solinger trotzdem auf dem besten Wege ins Halbfinale.
Die Haar Disciples haben mit dem erreichen der Play-offs ihr Saisonziel schon erreicht und die guten Leistungen gegen Solingen waren schon ein kleiner Bonus. „Unabhängig vom Ausgang der Viertelfinalserie bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft und das in dieser Saison erreichte,“ ließ Trainer Chris Dresel vor dem Wochenende verlauten: „Spiel drei zu gewinnen ist unser Ziel, über ein mögliches viertes Spiel denken wir noch nicht nach. Ich hoffe meine junge Mannschaft setzt sich nicht zu sehr unter Druck, sondern kann trotz des 0-2 Serienstands befreit aufspielen. Wenn uns das gelingt, werden wir den Alligators ein gutes Spiel auf Augenhöhe bieten.“ Auf dem Mound dürfte dann wieder Ted Gieschen starten und Gregor Klinc wäre die Alternative als Reliever.
Auch wenn die Ergebnisse auf zwei knappe Spiele schließen lassen, schien es so, als wären die Solinger jederzeit Herr des Geschehens gewesen. Gelang den Disciples der Ausgleich, so legte die Solinger Offensive noch ein paar weitere Runs nach und im zweiten Spiel blieb das Team lange Geduldig und nutzte dann eiskalt die Chancen zum entscheidenden 2:0. Auf dem Mound wird im dritten Spiel André Hughes starten und mit Jens Cornelsen und Nils Hartkopf stehen zwei starke Reliever bereit. Im vierten Spiel würde Trainer Andy Fleischacker natürlich Josh Rickards ins Rennen schicken.
TIPP: Leider bleibt den Zuschauern ein erneutes Duell zwischen Rickards und Brutus verwehrt – 3-0 für Solingen
Heidenheim Heideköpfe
Bonn Capitals
Spiel 3: Samstag, 13 Uhr
Series 2-0
Nach zwei Jahren Abstinenz droht den Bonn Capitals das gleiche Schicksal wie schon in den Jahren 2007 und 2006. Nämlich das Aus im Viertelfinale. Für die Heideköpfe sieht es so aus, als könnte ein weiterer lockerer Viertelfinalsieg gegen ein Nordteam zu Buche stehen.
Die Capitals stehen nach den beiden Niederlagen mit dem Rücken zur Wand. „Die Mannschaft weiß, dass es keine leichte Aufgabe ist, aber wie wir im ersten Spiel gesehen haben, ist es auch nicht unmöglich, Heidenheim zu schlagen. Dazu müssen wir aber unseren besten Baseball spielen,“ schätzt Trainer Mirko Heid die Lage ein. Dafür müsste vor allem die Defensive die die beiden Starting Pitcher Tim Henkenjohann und Bryce Schoening besser unterstützen. Zehn Errors verursachte die nervöse Feldverteidigung vergangene Woche – zu viel um gegen die Heideköpfe eine Chance zu haben. Das sagt auch Trainer Heid: „Wir wissen, dass wir besser spielen können und brennen darauf, das am Samstag in Spiel 3 zu zeigen.“
Für die Heideköpfe wird wieder Markus Winkler als Starting Pitcher in die Partie gehen und Dusty Bergman wäre die Alternative für Spiel vier. Die Heidenheimer wollen gleich im dritten Spiel für klare Verhältnisse sorgen. Dabei soll vor allem die starke Offense um Simon Gühring, Chris Beck und Matt Pali früh für eine Entscheidung sorgen. Trainer und Ex-Major Leaguer Mike Hartley wird zu verhindern wissen, dass sein Team den Gegner auf die leichte Schulter nimmt.
TIPP: Heideköpfe in drei Spielen – und damit gibt es eine komplette Neuauflage des Halbfinals 2009