Heidenheim Heideköpfe
Bonn Capitals
Spiel 3: 8:5
Series 3-0
von Klaus Dieter Haas
Die Neuauflage des letztjährigen Halbfinales um die deutsche Baseballmeisterschaft ist perfekt. Wieder treffen die Heidenheim Heideköpfe auf die Solingen Alligators, gegen die man vor Jahresfrist in fünf Spielen die Oberhand behielt (4:1, 2:5, 4:14, 19:1, 10:2). Los geht’s am Samstag mit zwei Heimspielen im Ballpark.
Die Weichen in Richtung Halbfinaleinzug hatte die Truppe von Headcoach Mike Hartley eigentlich schon vor Wochenfrist in Bonn gestellt. Die Capitals waren zwar in Spiel eins lange Zeit ein gleichwertiger Gegner (7:5), mussten dann aber in der zweiten Partie die Überlegenheit der Heideköpfe anerkennen (13:2).
Spiel 3: Heideköpfe haben den längeren Atem
Um überhaupt noch eine Chance auf mehr als ein Spiel zu haben, hatte Capitals-Coach Mirko Heid seinen Top-Pitcher Tim Henkenjohann für Spiel drei auf den Mound beordert, aber der konnte seinem an diesem Tag überragend werfenden Heidenheimer Kollegen Markus Winkler (elf Strikeouts, fünf earned Runs und nur drei Walks) kaum das Wasser reichen.
Trotzdem gingen die Gäste zu Beginn das zweiten Innings nach Double, Sac-Bunt und Basehit in Führung, das RBI für den Ausgleich konnte sich Hagen Rätz nach Basehits von Robert Gruber und Matt Pali gutschreiben lassen. Die zweite Bonner Führung verhinderten Rätz, Janzen und Gühring „im Kollektiv“ nach einem sehr weiten Schlag von Marshall.
Im Rückschlag des vierten Durchgangs bekam Henkenjohann erstmals Probleme. Matt Pali und Hagen Rätz profitierten von Walks, ein Double von Mic Weigl lud die Bases, Andi Janzens Opferschlag und Johannes Schäfflers Basehit brachten Pali und Weigl zum 3:1 nach Hause. Die Entscheidung war das freilich noch lange nicht, denn schon zu Beginn von Spielabschnitt fünf hämmerte der bärenstarke Ernie Nsien die Kugel mit einem 2-Run-Homerun zum 3:3 über den Zaun und Gruber musste bei einem wichtigen Flyout gegen Lacasse schon alles aufbieten, um den vierten Punkt der Capitals zu verhindern. Im Rückschlag legte Simon Gühring einen Solo-Homerun nach, die Heidenheimer hatten wieder die Nase vorn und bauten ihre Führung auf 7:3 aus. Sechs Hits – darunter ein Double – und einen Walk in Folge kassierte nun Henkenjohann, wobei Matt Pali,MicWeigl, Johannes Schäffler und Hagen Rätz am Schlag eine ganz starke Vorstellung ablieferten. Nach einem punktlosen sechsten Inning verkürzte Nsien mit einem zweiten Homerun auf 7:4, Rätz zeichnete für das 8:4, das wiederum Pali scorte, verantwortlich. Trotzdem wurde es noch einmal spannend. Vor und nach dem 8:5 hatten die Capitals alle Bases besetzt und in dieser kritischen Phase gelangen Markus Winkler zwei ganz wichtige Strikeouts.
Nachdem die Hausherren ihre Chancen beim Rückschlag des achten Durchgangs nicht nutzen konnten, hätten die Bonner im Schluss-Inning mindestens drei Punkte erzielen müssen, um wenigstens eine Verlängerung zu erzwingen, aber davon war man gegen den mittlerweile auf dem Mound eingewechselten Martin Almstetter weit entfernt. Ein sehenswertes Double-Play von Chris Beck über Sam Whitehead auf Matt Pali war ein letzter Höhepunkt in einem Spiel, das mehr als die knapp 250 Zuschauer verdient gehabt hätte.
Spiel 3 R H E BON 0 1 0 0 2 0 1 1 0 5 10 1 HEI 0 1 0 2 4 0 1 0 X 8 12 0 WIN: Winkler, M. (2-0) LOSS: Henkenjohann, T. (0-2) SAVE: Almstetter, M. (1)