Buchbinder Legionäre Regensburg
Heidenheim Heideköpfe
Spiel 5: Samstag, 13 Uhr
Series: 2-2
(tkd) Am Samstag fällt die Entscheidung um die deutsche Meisterschaft 2010 in der Armin-Wolf-Arena in Regensburg. Die Buchbinder Legionäre und die Heidenheim Heideköpfe lieferten sich bisher eine spannende und dramatische Finalserie. Nach jeweils zwei Heimsiegen steht es nun 2-2 in der Best-of-Five-Serie. Martin Helmigs Legionäre hatten mit 2:0 und 7:6 vorgelegt, ehe Mike Hartleys Heideköpfe den Schwung vom starken Auftritt beim Europa-Cup nutzten und mit 9:5 und 4:0 zurückschlugen.
Zum vierten Mal in Folge entscheidet sich die Meisterschaft erst im fünften Spiel der Best-of-Five-Serie. Bereits zum dritten Mal finden sich die Legionäre in dieser Situation wieder, während die Heideköpfe im letzten Jahr auswärts im fünften Spiel triumphierten. Dabei haben die Legionäre gute und schlechte Erinnerungen an das Entscheidungsspiel. 2007 vergaben die Regensburger eine 2-0-Führung und verloren drei Spiele am Stück gegen die Mainz Athletics. Ein Jahr später gelang der Sieg mit Philipp Hoffschild auf dem Mound gegen die Mannheim Tornados. Im letzten Jahr sicherten sich die Heideköpfe die Meisterschaft mit einem 3-2 gegen Mannheim, beide Niederlagen waren gegen Martin Dewald, der jetzt ein heißer Kandidat als Starting Pitcher gegen Regensburg ist.
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Beide Trainer können im fünften Spiel nun alles in die Waagschale werfen, nur die beiden amerikanischen Pitcher Eric Faint (Regensburg) und Dusty Bergmann (Heidenheim) werden ihre Teams nur von der Bank aus unterstützen können. Die Heideköpfe haben die Wahl zwischen Martin Dewald und Markus Winkler, die beide hervorragend beim Europa-Cup aufgetreten sind. Winkler lieferte nach seinem starken Auftritt in Barcelona auch ein starkes Spiel gegen Regensburg, wenn man ihm die Schwächephase im ersten Inning verzieht. Als Reliever kann Mike Hartley auf Martin Almstetter, Sam Whitehead und Hagen Rätz zurückgreifen.
Auch Helmig hat bei den Legionären die Qual der Wahl auf der Position des Starting Pitchers. Die Chancen von Philipp Hoffschild als Starter sind nach seinem Auftritt im dritten Spiel eher gesunken. Es könnte also gut sein, dass Boris Bokaj den Start bekommt und Hoffschild sich in seiner alten Rolle als Reliever wiederfindet, zusammen mit Mike Bolsenbroek, der den deutschen Nationalpitcher im dritten Spiel ablöste. Dazu stehen den Legionären noch René Herlitzius und Rodney Gessmann als Pitcher zur Verfügung.
Trotz zweier Shutouts in vier Finalspielen haben auch die beiden Schlagreihen der Teams ihr Potential gezeigt. Bei den Heideköpfen sorgen die ersten fünf Schlagleute für die größte Gefahr beim Gegner. Chris Beck hatte mit seinen beiden Homeruns großen Anteil am Sieg im dritten Spiel, und auch in Spiel vier, war er an drei der vier Heidenheimer Runs beteiligt. Beck ist zusammen mit Sam Whitehead, Matt Pali, Simon Gühring und Robert Gruber verantwortlich für 21 der 30 Heidenheimer Hits in der Finalserie.
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Bei den Legionären führt ein Trio aus Petr Cech, Ludwig Glaser und Klaus Hopfensperger die starke Offensive an. Dazu zeigte Matt Vance vor allem im dritten Spiel eine gute Leistung, konnte aber die Niederlage nicht verhindern. Insgesamt setzte die Offensive die Heideköpfe ständig unter Druck und so kamen die Legionäre immer wieder durch Fehler der Heidenheimer zu Punkten. Bezeichnend hierfür war der entscheidende Fehler der Heideköpfe, der zum zweiten Sieg für Regensburg führte.
Doch trotz einiger Errors hat man im Finale bisher auch einige spektakuläre Defensivaktionen gesehen. Allen voran der großartige Catch von Rodney Gessmann, der einen Homerun von Andreas Janzen verhinderte, oder Cedric Bassel, der den Two-HIt-Shutout von Philipp Hoffschild gleich im ersten Inning mit einem Diving Catch rettete.
Die Fans in der Armin-Wolf-Arena können sich also auf die wichtigsten und spannendsten neun oder vielleicht noch mehr Innings der Baseballsaison freuen. Am Samstagabend wird feststehen ob die Heideköpfe ihren Titel verteidigen, oder ob die Legionäre nach 2008 zum zweiten Mal deutscher Meister werden konnten. Den besseren Lauf haben die Heidenheimer nach den beiden Siegen in Folge, aber Regensburgs Martin Helmig fasst es vor dem entscheidendem Spiel treffend zusammen, denn: „Die Karten werden neu gemischt und entscheidend ist wer das allerletzte Spiel gewinnt.“